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„Bei der Geburt sind Dinge passiert, die ich nie gewollt habe. Und die ich einfach nicht vergessen kann. Ich hatte keine Kontrolle mehr über das, was da gemacht wurde, ich habe mich ausgeliefert gefühlt. Und so fühle ich mich immer noch.“

„Sobald ich darüber spreche, wie schlecht es mir damit geht und wie ich die Geburt erlebt habe, sind alle irritiert. Meine Familie meint, jetzt sei doch alles gut, dem Baby geht es super, ich soll dankbar dafür sein. Aber nichts ist gut. Mir geht es nicht gut. Ich weiß gar nicht, wie es mir wieder gutgehen soll.“

So und ähnlich beschreiben mir Mamas in meinen psychologischen Beratungen die Geburt ihres Kindes, wenn sie sich von ihr traumatisiert fühlen. Das Unglaubliche daran: Der gleiche Verlauf einer Geburt kann für eine andere Frau kein Trauma auslösen, sondern sie kann sie gut verarbeiten. Wie kann das sein? Die Antwort ist: Nicht die Geburt selbst ist das Trauma, sondern die Art und Weise, wie sie erlebt wird. Es hängt sehr davon ab, wie unterstützend Dein Umfeld ist, was Du schon für Erfahrungen gemacht hast und auf welche Kraftquellen Du zurückgreifen kannst. Wenn Du zu den Müttern gehörst, die die Geburt als traumatisch empfinden, ist dieser Blogartikel für Dich. Hier erfährst Du:

Bin ich als Mutter durch die Geburt wirklich traumatisiert? Wie erkenne ich ein echtes Trauma?

Jede Geburt ist auf ihre Art eine sehr intensive, einzigartige und überwältigende Erfahrung. Aber manche Geburten sind traumatisch. Nämlich dann, wenn Du Dich während der Geburt in einer Situation wiedergefunden hast, die so schlimm war, dass Dein Gehirn nur noch „Gefahr“ erkannt hat und auf „Notfall“ schalten konnte. In einem solchen Notfallmodus gibt es drei mögliche Reaktionen Deines Körpers: Kampf, Flucht oder Erstarren (Fight, Flight, Freeze). Kämpfen oder fliehen sind unter der Geburt keine Optionen, also erstarrst Du.

  • „Das war gar nicht ich, die da lag.“
  • „Ich habe mich von oben gesehen.“
  • „Ich habe mich wie in einem Film gefühlt.“
  • „Ich war wie in Watte gepackt.“

Das sind ganz typische Aussagen für diesen Notfallmodus des Erstarrens. Denn der Teil unseres Hirns, der für das logische Denken zuständig ist, ist wie abgeschaltet. Du hast keine Chance, zu überlegen, was Du tun könntest, anstatt alles nur geschehen zu lassen. Du hast keine Chance, Fragen zu stellen wie „Was bedeutet das, was wird jetzt genau gemacht?“, oder ähnliches. Und das ist genau der Punkt, den Du vielleicht im Nachhinein als ganz furchtbar empfindest. Du fragst Dich …

  • „Warum habe ich nicht nochmal nachgefragt?“
  • „Warum habe ich nicht entschieden, dass …?“
  • „Warum habe ich das einfach so über mich ergehen lassen?“

Die Antwort ist: Es war Dir überhaupt nicht möglich, Fragen zu stellen oder „normal“ logisch zu handeln. Denn genau das geht bei einer traumatischen Erfahrung nicht. Dich trifft also keinerlei Schuld.

Geburtstrauma bei Mutter – Psychologische Beratung in und um Karlsruhe durch MamaBeratung Silke Rechlin

Typische Symptome eines Geburtstraumas bei der Mutter

1. Erinnerung

Wenn Dich die Geburt Deines Kindes traumatisiert hat, hat das oft zur Folge, dass Du Dich nur teilweise oder kaum an die Geburt erinnern kannst. Vielleicht hast Du auch den Eindruck, dass bestimmte Dinge viel länger oder kürzer gedauert haben, als andere Beteiligte das beschreiben. Denn der Teil Deines Gehirns, der für das logische Denken zuständig ist, ist auch für das Abspeichern von dem Anfang, Verlauf und Ende einer Erfahrung zuständig. Bei einer traumatisierenden Situation kann das Gehirn dies nicht tun, es ist ja im Notfallmodus.

2. Flashbacks

Auch typisch für ein Trauma sind Alpträume oder sogenannte Flashbacks, also dass bei Dir immer wieder Bilder auftauchen von der Geburt. Ganz plötzlich, ohne dass Du es steuern kannst oder überhaupt grade an die Situation denken willst. Oft passiert das leider genau dann, wenn Du zur Ruhe kommen willst, also abends im Bett oder nachts. Genau dann schießen Dir schlimme Bilder in den Kopf, die Du nicht einfach wegwischen kannst.

Sogenannte Trigger (Auslöser) spielen oft bei Flashbacks eine Rolle. Das sind bestimmte Gerüche, Worte, Geräusche usw., die Dich, ohne es zu wollen, wieder in die Situation werfen, an die Du am liebsten gar nicht mehr denken möchtest. Manche Frauen erzählen mir hier zum Beispiel, dass sie keine Krankenhausserien mehr schauen können, den Weg zur Klinik nicht mehr gehen können oder getriggert sind, wenn andere von ihrer Geburt erzählen. Auch der Geruch eines Tees oder Desinfektionsmittels usw. können Trigger sein.

Hier verknüpft Dein Gehirn die genannten Dinge mit der für Dich so schlimmen Situation der Geburt und schaltet sofort wieder auf Notfallmodus. Ganz im Sinne von: „Das mit dem Notfallmodus hat schon einmal funktioniert. Da war eine große Gefahr, die überlebt wurde, als fahren wir jetzt das gleiche Programm wieder“. Das heißt, Du empfindest noch Wochen oder Monate nach der Geburt das Gleiche oder ähnliches, wie Du es auch in der Geburtssituation empfunden hast. Sehr starke Gefühle, Herzrasen, Erstarren und Weinen gehören dazu oder auch Bilder, die Du nicht sofort zuordnen kannst, sind plötzlich im Kopf.

3. Weitere Symptome im Alltag

Symptome eines Geburtstraumas bei der Mutter können auch sein: Angstzustände und Panikattacken, Schlafstörungen, Depressionen, Gefühle von Kontrollverlust und Hilflosigkeit, Schuldgefühle und sich Schämen oder Probleme dabei, eine gute Bindung zum eigenen Kind aufzubauen (mehr dazu weiter unten).

All diese Reaktionen auf Dein Trauma sind natürlich sehr belastend im Alltag. Aber Dein Trauma ist nichts wofür Du etwas kannst oder Dich schämen musst. Es ist Dir passiert. Du konntest in der Situation nichts dagegen tun, selbst, wenn Du es wolltest. Es ist nichts, wofür Du Dich schämen oder verstecken musst. Im Gegenteil: Du darfst um Hilfe bitten, denn Du brauchst sie.

Warum sind ähnliche Erfahrungen für andere Mamas nicht so schlimm?

Wichtig ist mir auch, Dir zu sagen: Vergleiche Dich bitte nicht mit anderen Frauen und deren Geburtserfahrungen. Denn was für eine andere Mama völlig zu verkraften ist, kann für Dich tatsächlich traumatisch gewesen sein. Es kommt darauf an, was DU erlebt hast, wie DU es erlebt hast. Deine Gefühle dazu darf Dir niemand kleinreden oder absprechen. Du fühlst, was Du fühlst. Es geht Dir, wie es Dir geht. Du bist deshalb weder „schwach“, noch musst Du Dich zusammenreißen. Du hast ein Kind geboren. Eine echte Grenzerfahrung. Wie das für Dich war und ist, bestimmst alleine Du. Und Du hast jede Unterstützung verdient. Eine individuelle psychologische Beratung, wie ich sie in Karlsruhe anbiete, kann ein wichtiger Schritt in Richtung Besserung sein. Melde Dich gerne jederzeit bei mir per WhatsApp (0177-3394309) oder Mail an , wenn Du Fragen dazu hast.

Geburtstrauma bei Mutter – Psychologische Beratung in und um Karlsruhe durch MamaBeratung Silke Rechlin

Wie beeinflusst eine für die Mutter traumatische Geburt die Bindung zum Baby?

Natürlich willst Du die perfekte Mama sein für das kleine, zarte Wesen, das nun bei Dir ist. Gleichzeitig merkst Du vielleicht: Du hast so sehr mit Deinen seelischen Geburtsverletzungen zu kämpfen, dass Du nicht so feinfühlig auf Dein Kind eingehen kannst, wie Du es Dir vorgestellt hast. Auch, wenn Du das gar nicht möchtest – Du bist so sehr mit dem Unfassbaren beschäftigt, das Dir widerfahren ist, dass die Bindung zu Deinem Baby darunter leiden kann.

Oft kommen hier bei den Frauen, die ich in meinen Karlsruher Räumen berate, Gefühle auf wie „Ich bin keine gute Mutter“ oder „Ich kann das alles nicht“. Mit solchen Gedanken bist Du nicht alleine und ich kann Dir helfen, sie besser auszuhalten und zu verändern. Denn auch die Bindung zu Deinem Kind kann sich verbessern. Wenn Du für Dich Linderung und Heilung erfährst, wirst Du auch wieder mehr Raum und Leichtigkeit für Dein Baby haben.

Dein Kind muss nicht zwingend Beeinträchtigungen haben. Es kommt aber auch vor, dass die Geburt für Euch beide traumatisch war. Gründe sind Notkaiserschnitte, Frühgeburten, die Trennung direkt nach der Geburt, weil ein Baby auf die Intensivstation musste, und ähnliche Situationen. Es ist wichtig zu wissen, dass ein Trauma bei der Geburt Euch beiden passieren kann, aber es gibt auch hier Möglichkeiten der Therapie und Besserung (mehr dazu weiter unten). Das gleiche gilt für den Fall, dass Deine Paarbeziehung durch ein Geburtstrauma ins Wanken gerät.

Geburtstrauma bei Mutter – Psychologische Beratung in und um Karlsruhe durch MamaBeratung Silke Rechlin

Traumatische Geburt und Probleme in der Paarbeziehung

Ein so außergewöhnliches Ereignis wie eine Geburt ist jedes Mal die Neusortierung des ganzen Systems „Familie“. Wenn Du als Mama dazu noch eine traumatische Geburt zu verarbeiten hast, beeinflusst das auch Deine Partnerschaft. Je nachdem, wie ihr miteinander kommuniziert und Euch gegenseitig unterstützt, kann Euch die Situation noch stärker zusammenschweißen oder Eure Verbindung belasten.

Manchmal fehlt es leider an wirklichem Verständnis für das, was Du durchmachst oder Empathie für das, was in Dir vorgeht. Schnell ist das Wort „übertrieben“ gesagt und verletzt tief. Viele Mamas fühlen sich so zusätzlich missverstanden, alleine gelassen oder zweifeln noch mehr an sich. Vor allem, weil sie in der Zeit nach der Geburt eigentlich auf viel Hilfe und Verständnis angewiesen sind. Der Partner oder die Partnerin kann sich wiederum ebenfalls hilflos oder überfordert von den Ereignissen fühlen und ist manchmal unsicher, wie er oder sie am besten mit Dir umgehen und Dich unterstützen kann.

Auch körperliche Nähe oder Sexualität kann für Dich als Mama nach einer traumatischen Geburt schwierig bis undenkbar sein. Hier solltest Du auf Dich und Deinen Körper hören und nichts tun, was Dir nicht guttut. Lass Dich nicht unter Druck setzen. Dein Körper, Deine Seele, Deine Entscheidung. Gleichzeitig kannst Du natürlich Verständnis für Deinen Partner oder Deine Partnerin haben und Ihr könnt gemeinsam daran arbeiten, Eure Paarbeziehung in diesem Punkt zu verbessern.

Was immer hilft: In Verbindung gehen und miteinander sprechen

Immer eine gute Idee ist es, wenn Ihr über Gefühle, Ängste und Bedürfnisse offen sprecht und so mehr Geduld und Mitgefühl füreinander entstehen kann. Allerdings ist die Realität oft eine andere: Vieles staut sich an und betroffene Mütter vermeiden in der Beziehung eher, über das Thema zu sprechen, aus Angst vor einem Konflikt oder davor,  nicht ernstgenommen zu werden. Auch diese Folgen einer traumatischen Geburt können wir im geschützten Rahmen meiner Karlsruher Räume oder in einer Videostunde miteinander besprechen und Lösungen finden.

Geburtstrauma bei Mutter – Psychologische Beratung in und um Karlsruhe durch MamaBeratung Silke Rechlin

Eine traumatische Geburt verarbeiten: Wo bekomme ich schnell eine Beratung in und um Karlsruhe?

Ich hoffe, ich konnte Dir zeigen: Ein Trauma musst Du auf keinen Fall mit Dir selbst ausmachen. Gerade, wenn das Trauma tief sitzt und sehr belastend für Dich ist, mit Flashbacks, starken Ängsten oder ähnlichem einhergeht, brauchst Du Hilfe. Dafür gibt es Psychotherapeut*innen, Beratungsstellen wie die „Frühen Hilfen“ in Karlsruhe oder auch freie Psychologische Beraterinnen wie mich. Wichtig ist, dass Dir jemand mit einer fundierten psychologischen Ausbildung zur Seite steht. Die Behandlung und Begleitung eines Traumas durch Geburt erfordert solide Fachkenntnisse und Fortbildung.

Ich bin ausgebildete Psychologische Beraterin, Traumafachberaterin, Familienbegleiterin, Mütterpflegerin und habe viele Jahre Erfahrung mit hunderten Müttern. Termine vergebe ich meist innerhalb von ein bis zwei Wochen, ohne lange Warteliste. Auch begleitend zu einer Psychotherapie habe ich schon vielen Frauen helfen können oder als Überbrückung, bis eine solche Therapie startet. Darüber hinaus oder als ersten Schritt kannst Du Dich mit anderen Betroffenen in meiner  Selbsthilfegruppe „Schatten und Licht e. V.“ austauschen. Gemeinsam ist man weniger allein.

Geburtstrauma bei Mutter – Psychologische Beratung in und um Karlsruhe durch MamaBeratung Silke Rechlin

Wie läuft eine psychologische Beratung ab?

Wir schauen in jeder Beratung, wie es Dir gerade geht und was Du brauchst. Es gibt bei mir also keinen immer gleichen Ablauf. Zunächst haben viele Frauen das Bedürfnis, zu verstehen, was ihnen überhaupt passiert ist und es für sich einzuordnen. Alles darf einmal gesagt werden, alles darf gefühlt werden, und zwar in einem geschützten Rahmen, ohne dass Du davon überflutet wirst. Du bekommst von mir viel Verständnis für Dich und Deine Situation. Auch gebe ich Dir konkrete Übungen und Hilfe, um Dich in einem Alltag mit Geburtstrauma wieder zu stabilisieren. Wir üben den Umgang mit Ängsten, Triggern und Überforderung. Dazu nutze ich professionelle Techniken und Anwendungen, die Du Dir teils auch selbst aneignen und zu Hause aktiv nutzen kannst.

Meine Beratungen gehen normalerweise eine Stunde. Natürlich kannst Du aber auch vorher aufhören, wenn es Dir einmal zu viel werden sollte. Du kannst Dein Baby mitbringen, wenn sich in dieser Zeit niemand anderes darum kümmern kann. Damit Du eher die Möglichkeit hast, Dich ganz auf Dich zu konzentrieren, biete ich auch Termine am späten Nachmittag, abends und am Wochenende an.

Ist auch eine Video-Beratung möglich?

Grundsätzlich ist auch eine Video-Beratung möglich. Es gibt aber klare Vorteile eines persönlichen Treffens in meinem angenehmen Beratungsraum in Karlsruhe oder bei einem Spaziergang. So kann ich Deine Körpersprache besser erkennen, die oft ein wichtiger Faktor in der psychologischen Hilfe ist. Auch Übungen mit dem Körper, mit Schreibmaterialien oder Karten, die ich gerne nutze, sind für uns viel einfacher umzusetzen, wenn wir face to face miteinander arbeiten können.

Geburtstrauma bei Mutter – Psychologische Beratung in und um Karlsruhe durch MamaBeratung Silke Rechlin

Was kostet eine individuelle psychologische Beratung?

Ich arbeite mit keinem festen Stundensatz. Mir geht es darum, dass Du Deine Themen so mit mir an-schauen und bearbeiten kannst, wie Du es brauchst, und dass Du irgendwann an einen Punkt kommst, an dem Du sagst: „Jetzt geht es mir besser. Ich fühle mich stabiler, ich komme im Alltag wieder zurecht.“ Dann überweist Du mir einen Betrag, der für Dich passend und machbar ist.

Wenn Du weitere Fragen hast, melde Dich gerne bei mir. Ich freue mich, von Dir zu hören oder zu lesen.

Liebe Grüße
Silke

Melde Dich gerne jederzeit bei mir für eine indi­vi­du­elle Termin­verein­barung.

Du erreichst mich auch telefonisch oder per WhatsApp: 0177-3394309